19.05.2022 Am Abend bin ich noch über die Grenze nach Armenien. Die iranische Seite ging überraschend schnell und unkompliziert. Dafür gab es eine Menge Bürokratie auf armenischer Seite. Dort wurde auch das Auto durchsucht und geröntgt. Zumindest gab es sofort nach der Grenze den ersten Laden mit Alkohol in allen Formen. Habe mir ein Bier gegönnt und bin todmüde, direkt vor den Laden, ins Bett gefallen.
20.05.2022 Ankunft in Kapan. kleine Radtour Richtung Khustup, den Hausberg von Kapan. Für die Besteigung sind eine Gehzeit von über 8 Stunden einzuplanen. Es gibt einen Feldweg die ersten 10 km und 1300 Höhenmeter. Dieser Weg ist aber wirklich nur mit extremen Allradfahrzeugen zu befahren. Auch ich mußte mit den Rad die meiste Zeit schieben. Leider lichtete sich der Neben nicht und ich bekam den Berg nicht zu sehen.








21.05.2022 Weiterfahrt auf der H45 Richtung Kloster Tatev. Diese Straße war komplett kaputt. Hier fährt auch der ganze Schwerlastverkehr seit dem Konflikt mit Azerbaijan. Nach Besichtigung des Klosters Tatev bin ich noch ins Tal hinab zum Kloster Tatevi Anapat gelaufen. Dann über die Teufelsbrücke (Mineralquelle) die 700 Höhenmeter zurück zum Auto.





























23.05.2022 Weiterfahrt nach Khot. Kurzer Spaziergang Richtung Alt-Khot ins Vorotan -Tal. Sehr schönes Tal, aber das Wetter ist sehr unbeständig und die Sicht schlecht, deshalb steige ich nicht ganz hinab. Des Weiteren bin ich mir noch unsicher was ich von den armenischen Hirtenhunden und den armenischen Bullen zu halten habe. Hier ist alles saftig grün und entsprechend genutztes Weideland.








Am Mittag spaziere ich durch Goris. Ich bin immer noch ein Exot. Keine anderen Touristen. Die Stadt ist auch nicht wirklich Sehenswert. Es ist nicht zu übersehen, dass die Stadt sich im Wiederaufbau befindet. Goris war wohl stark vom Karabach-Krieg betroffen. Auch die Menschen wirken nicht sehr freundlich oder einladend. Man schaut mir und meinen WoMo mit sehr ernsten Blicken hinterher. Es gibt keine Cafes oder Restaurants im Zentrum. Später wollte ich noch einen Spaziergang zu den Höhlen-Häusern machen. Kehre aber bald wieder zum Auto zurück, traue den Bullen nicht und auch nicht der Wetterlage.












24.05.2022 Fahrt nach Jermuk. Ein Kurort auf 2000 Meter Meereshöhe der schon mal bessere Zeiten erlebt hatte. Schätzungsweise 70% der Gebäude sind verfallen bzw. leerstehend. Ein paar neue Hotels sind entstanden, aber trotzdem wirkt es wie eine Geisterstadt. Autowracks überall, Kaputte und Leerstehende Gebäude prägen das Bild im Süden von Armenien.


















25.5.2022 Quartiere mich auf den Campingplatz Crossway ein. nahe Areni im Weingebiet von Armenien.












28.05.2022 Eine etwas anstrengendere Radtour zum/auf den Vulkan Vayots Sar (2589m). Am ende waren es über 1500 Höhenmeter, der Sonne immer ausgesetzt. Man hätte auch sich mit den Auto hochfahren lassen können, wie die Touristen die kurz nach mir den Gipfel erreichten.









Makro-Endeckungen um den Campingplatz








30.05.2022 Weiterfahrt zum Sewansee über den Salli-Pass. Stellplatz auf den Armenien Camp, nordwestich am See. Sehr ruhige unverbaute Gegend.





















2.05.2022 Weiterfahrt nach Jerewan. Die Hauptstadt ist der totale Kontrast zu dem was ich bisher gesehen habe von Armenien. Die alten russischen Fahrzeuge werden abgelöst durch Luxuskarossen, zerfallenen Häuser und Dörfer abgelöst durch moderne Architektur. Auch die Preise sind wie in Europe. Die Dichte von Kneipen, Restaurants, Cafes etc. ist enorm und alles auch gut besucht. Dazu tragen vor allem die russischen Einwanderer bei, die wohl gegenwärtig in Massen kommen, den Putinregim entfliehen wollen.


























4.06.2022 Fahrt nach Goght, südöstlich von Jerewan. Campingplatz 3Gs, hier macht wohl jeder einen Stopp der mit den Camper in Armenien unterwegs ist. Ein holländisches Paar betreibt diesen Platz und die Qualität hat sich herumgesprochen.


5.06.2022 Radtour zum Kloster Geghard und weiter am Azat-Fluß zu Symphony of Stone und zum griechisch-römischen Tempel von Garni. Es war eigentlich zu heiß zum Radfahren. Der Pool vom Campingplatz war aber eine wunderbare Abkühlung danach.

















7.06.2022 Fahrt Richtung norden, Abstecher zum Kari -See auf 3100m, danach noch zur Festung Amberd und weiter nach Saghmosoan. Dort werden ich morgen eine Wanderung durch die Schlucht des Kasakh-Flusses unternehmen. Es ist auch eine Wanderung zwischen zwei historischen Kirchen. Ein wunderschönes Blumental. Natürlich treffe ich niemanden. Als Geleitschutz haben mich zwei nette Straßenhunde begleitet. Die Betreiber des letzten Campingplatzes haben nochmal die Gefährlichkeit der Hirtenhunde bestätigt. Ohne Stöcke und Pfefferspray bin ich nicht mehr unterwegs.


























8.06.2022 Georgien-Abschluss bildet ein kurzer Besuch der zweitgrößten Stadt von Armenien, Gjumri. Auch diese Stadt hat schon mal bessere Zeiten erlebt. Man spürt aber einen gewissen Aufbruch. Die Stadt hat sicher potential, aber es fehlen wirtschaftliche Impulse. Zumindest ist die Auswanderungswelle etwas gestoppt. Die Bevölkerungszahl schrumpft seit 10 Jahren nicht mehr.






9.06.2022 …Armenien verabschiedet sich wie bei der Begrüßung, mit kaputten Straßen, Autowracks, trostlosen Gemeinden und überforderten Grenzbeamten…aber eben auch mit wunderschönen Landschaften, meist einsam und unberührt.
Ende Armenien 2022
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