Start in Sonthofen am 18.01.2022

Hildegard (Hilli) ist Permanent-Reisende. Sie plante die gleiche Richtung zu fahren, zumindest bis Kirgistan, so beschlossen wir Abschnitte gemeinsam zu fahren bzw. uns gelegentlich zu treffen. Ihr Ziel ist Wladiwostok-Japan-USA…irgendwie. Spätestens in Kirgistan werde ich mich wieder gen Westen machen, über Kasachstan und Russland. Aus Corona-Gründen sind noch verschiedene Grenzen unpassierbar…wir werden sehen….
2-Tage-Stopp in Kroatien bei Hillis Jugendfreund







Ankunft in der Türkei. Grenzübertritt ohne Probleme. Wir dürfen 3 Monate mit unseren Fahrzeugen im Land bleiben. Erster Stopp ist Edirne, 20km nach dem Grenzübergang Kapikule. Noch am Abend machen wir einen Spaziergang durch die schöne Altstadt.








Weiterfahrt Richtung Galibolu Halbinsel, lassen also Istanbul links liegen. Gut gemacht, denn zwei Tage später gibt es einen Schneesturm in Istanbul. Schon auf der Anfahrt hatten wir sehr kalte Temperaturen, nachts bis -8 und auch tagsüber unter Null. So waren unsere Gasflaschen schon ziemlich leer. Für das auffüllen mit LPG hatten wir keinen passenden Adapter. LPG gibt es an vielen Tankstellen. Nur für das auffüllen unserer Gasflaschen hatten wir noch nichts gefunden. So war es ganz gut, dass wir bei unseren Zwischenstopp auf den Saroz Campingplatz Strom zur Verfügung hatten. Wir waren die ersten Gäste, alles noch im Winterschlaf. Duschen waren zumindest nicht eingefroren, aber das Wasser eben eiskalt. Wir haben es gewagt.

In Galibolu haben wir dann Gasflaschen gekauft, die wie ein Wunder mit unserem System kompatibel sind. Unsere leeren deutschen Flaschen wollen wir natürlich nicht entsorgen und müssen diese nun auch noch im Auto verstauen. Vielleicht können wir diese ja irgendwo, irgendwann auffüllen lassen.
Wir suchen einen ruhigen Stellplatz an der Westküste der Halbinsel. Sowieso ist die Gegend ruhig, nicht so verbaut. Das liegt aber auch an den historischen Hintergrund der Halbinsel. Hier fand die Schlacht von Gallipoli statt, mit vielen Verlusten, aber mit einem türkischen Sieg. Viele Denkmäler erinnern daran.



















Am Abend des 26.01.2022 finden wir dann eine Übernachtung auf diesem kostenpflichtigen Strand (Papaz Plaji). Ausnahmsweise dürfen wir hier übernachten (7€). Wir sind weit und breit die einzigsten Touristen und genießen den Strand für uns zu haben. Es gibt auch keine wilden Hunde, so hat Kalo freien Auslauf.








Am nächsten Morgen besuchen wir die Ruinen von Troja und fahren weiter Richtung Bucht von Edremit, nach Assos.








Weiterfahrt nach Bergamo (Pergamon)









Am Morgen des 29.1. fahre ich weiter nach Efes, das antike Ephesos. Hilli war schon mal da und fährt deshalb nicht mit. Treffe sie dann am nächsten Tag auf dem Weg nach Pamukkala. Nach der Besichtigung der sehr sehenswerten antiken Stadt Ephesos, fahre ich zur Pamucak Beach und weiter zum Dilek Nationalpark.











Es gibt eigentlich nur einen Weg für Wanderer und Biker. Es ist die Überquerung von Nord nach Süd bzw. umgekehrt. Ich nehme mir vor bis zum höchsten Punkt zu fahren, also zur Passhöhe, und dann wieder den gleichen Weg abzufahren. Am ende waren es 700 Höhenmeter. Für die erste Tour 2022 war es anstrengend genug.
Die ganze westliche Spitze der Halbinsel ist militärisches Sperrgebiet. Also eine Umrundung ist nicht möglich.







Hauptsächlich kommen die Menschen zu den vielen Strand -und Picknickplätzen. Momentan sehr wenig los.








Auf dem Weg nach Pamukkale fahren wir durch das weite Mäander-Tal. Hier werden großflächig Orangen, Mandarinen, Zitronen und Oliven angebaut. Olivenbäume findet man einfach überall. Bei diesen Stand am Straßenrand habe ich super saftige Orangen gekauft. Das Kilo etwa 30 cent.

31.01.2022 Die Sinterterrassen von Pamukkale.










Abends und am nächsten Morgen starten viele Ballons mit meist russischsprechenden Touristen




Am nächsten Morgen gehe ich in das antike Thermalbad (Hilli hat sich den Zeh angeschlagen und kann kaum laufen) . Das Bad befindet sich mitten auf den Ruinen von Hierapolis. Bei den noch sehr kalten Außentemperaturen tat das warme Wasser besonders gut. Es hilft ja auch für alles.





Hierapolis, ein großen weites Ruinenfeld mit Blick auf die verschneiten Berge



Von Pamukkale geht auf die Halbinsel Bodrum, zunächst nach Gumüslük. Dachte dort etwas Wandern oder Radeln zu können. Aber das Wetter ist unbeständig, gewittert oft mit Starkregen und Hagel. Auf dem Weg nach Bodrum war schon viel Land unter Wasser.





Die Küste vor Gumüslük




Vom Restaurant an den alten Windmühlen hat man eine schöne Aussicht auf die Nordseite der Halbinsel.





Angekommen in der sehr geschäftigen Stadt Bodrum. Es ist gerade Markt. Viele verschiedene Sorten Oliven….und Käse….und und und






Vielen Geschäfte und Restaurants sind in den vielen Gassen zu finden. Aber aufgefallen sind mir vor allem die vielen Bars und Kneipen, wahrscheinlich eine beliebte Partymaile.




Weiterfahrt zu einer versteckten Bucht, die Kissebükü Koya. Hilli wartet schon dort. Sie konnte nicht mit durch Bodrum laufen und ist deshalb schon vorgefahren. Sie hat mir schon von der abenteuerlichen Anfahrt erzählt. Stellenweise unterspülter, kaputter und steiler Schotterweg.




auch türkische Familien kommen hierher zum Grillen oder Angeln






Kleine MTB-Tour in die Umgebung. Das Tal wo Landwirtschaft betrieben wird. Der Regen hatte den Wegen stark zugesetzt. Bei erneuten Regen wird der Rückweg mit den WoMo schwierig.




Hier hatte es wohl gebrannt. Eine Menge verkohltes Holz wird herausgeholt.

Es ist wieder Regen angekündigt. Ich beschließe den schönen Platz zu verlassen um nicht gefangen zu sein, wenn die Zufahrtsstraße unpassierbar wird. Hilli glaubt dem Wetterbericht nicht und bleibt noch. Es regnet aber ganz ordentlich und sie wird drei Tage warten müssen, ehe sie wieder dort wegkommt. Ich fahre nach Marmaris.


Bei immer noch leichten Regen mache ich einen Bummel durch die Stadt. Wieder viele luxuriöse Segelyachten im Hafen. Die Altstadt ist schön mit den vielen kleinen Gassen, Cafe’s und Restaurants. Es gibt aber auch unzählige Hotels und Ferienwohnungen und insgesamt alles sehr touristisch. Wie mir der Mann aus der Wäscherei erzählt, meist Briten und Russen, überhaupt ist die Türkei ein beliebtes Reiseland bei den Russen.












Unzählige Bars und Clubs. Nachtleben scheint es auch hier zu geben, aber nur mit Flagge.




Der Stellplatz ist nicht sehr romantisch und im Sommer sicher sehr laut. Momentan aber ruhig und direkt am Hafen und Altstadt.

Hatte mir in Marmaris einen neuen Schlauch und Reifen gekauft. Das Vorderrad hatte immer Luft gelassen. Nach dem Reifenwechsel mache ich gleich eine kleine Radtour Richtung Adaköy und der kleinen vorgelagerten Insel, mit Werft und Yachthafen.






Weiterfahrt auf die langgestreckte Halbinsel Datca.



Gegen Nachmittag des 10.2.2022 Ankunft bei der antiken Stadt Knidos. Zwei Übernachtungen auf den Parkplatz dort. Nichts los, sehr ruhiger und schöner Stellplatz







…mit Blick auf vorbeifahrende Schiffe …oder dieses kleine Segelboot aus der USA offensichtlich.






MTB Tour in das nahe Dorf Cumali und weiter zur einsamen Bucht Degirmenbükü, vorbei an der Eco-Lodge Knida.





Gegen Abend nochmal auf dem Gelände von Knidos, Spaziergang zum Leuchtturm und warten auch den Sonnenuntergang.






12.02.2022 Weiterfahrt in die Palamutbükü Bucht, immer noch auf Datca. Stellplatz direkt am Strand.




Radtour erst entlang der Küstenstraße und später hinauf nach Mesudiye, Richtung Berge





Es wird Abend. An fast jeder Kurve mit Blick auf das Meer versammeln sich Jugendliche und genießen den Sonnenuntergang mit reichlich Alkohol






15.02.2022 Verlasse die schöne Halbinsel Datca (eigentlich Resadiye-Halbinsel), aber mache noch einen Halt in den schönen Städtchen Datca.
Am Abend treffe ich mich mit Hilli nochmal. Zusammen reisen werden wir aber zunächst nicht mehr. Ich will auf den Lykischen Weg wandern einige Tage mit Josi. Aber sowieso sind unsere Interessen und Reisegewohnheiten doch sehr unterschiedlich. Werde sie erst 4 Wochen später in Mersin wieder treffen.








Stellplatz am Straßenrand am Anfang der Halbinsel Bozburun. Nicht nur hier, überall der Prozessionsspinner. Dem sollte man ja nicht zu nahe kommen. Nach kleiner Umrundung der touristisch wenig erschlossenen Halbinsel, Weiterfahrt Richtung Fethiye, nach Göcek, mit Zwischenstopp am Köycegiz See. Obwohl kein Meer, doch sehr touristisch und schön.







Eigentlich wollte ich in der schönen und unbebauten Bucht von Inlice übernachten, aber dies ist nicht gestattet. 19:00 Uhr wird man dort weggejagt. Genau wie in der nächsten Bucht, Günlükü, dort werden die Schranken schon 17:00 Uhr geschlossen. Übernachte ruhig auf einen Parkplatz in Göcek. So habe ich auch einen besseren Einstieg für die geplante Radtour.





Zunächst westlich von Göcek Richtung Kovacik, dann an der Abzweigung zurück über Gökceovacik nach Göcek.












Habe Josi gestern vom Flughafen Dalaman abgeholt und heut am 20.02.2022 starten wir ein paar Etappen auf den lykischen Weg. Start in Ölüdeniz. Wir werden von der Pension direkt bis zum Einstieg gefahren. Erste Etappe geht nach Faralya, oberhalb der Schmetterlingsbucht.




Wunderschöne Ausblicke auf die Bucht von Ölüdeniz.












Blicke in die Schmetterlingsbucht












Wir laufen um Alinca herum zu unserer gebuchten Unterkunft Turkdomes Glamping









heute geht es nach Bel. Wetter ist sehr bewölkt und windig, aber es regnet nur ein paar Tropfen.






In Bel übernachten wir in der Pension Fatma. Die Tochter des Hauses bewirtet uns köstlich. Die Eltern sind momentan bei ihrer Ziegenherde irgendwo in den Bergen. Der Freund der Tochter fährt uns dann nach Gelemis zu unserer Pension, wo auch unser WoMo parkt. Josi hat doch recht starke Knieprobleme und außerdem soll das Wetter schlechter werden. Heute wären 700 Höhenmeter steil bergab auf den Programm gestanden.


Das Wetter hält noch, wir besuchen das antike Patara und den wunderschönen, 20km langen Strand von Patara. Dieser ist besonders geschützt, weil hier die Wasserschildkröten ihre Eier ablegen.















am nächsten Tag unternehmen wir einen Ausflug nach Kas. Kurz hinter Kalkan befindet sich die schöne Kaputas-Bucht, direkt an der Hauptstraße.








Kas ist ein schönes Städtchen, kein Massentourismus. Auffallend viele Ausländer , die dort offensichtlich leben bzw. überwintern.






Wanderung um die Landzunge zwischen Gelemis und Kalkan, immer auf dem lykischen Weg.












Wir fahren weiter nach Cirali zum Strand von Olympos und machen Halt beim antiken Myra mit seinen berühmten Felsengräbern














In der Nacht regnet es doch recht stark. Das Zelt schwimmt förmlich im Wasser, aber es hält dicht. Josi schläft wie ein Stein und bleibt trocken. Wir packen schnell ein und fahren nach Antalya, von dort fliegt Josi morgen nach Frankfurt.




Es sind noch recht wenige Touristen hier, wie man auf jedem Foto sieht. Josi übernachtet im Hotel und am Dienstag, den 1.3.2022 fliegt sie nach Hause. Zunächst wollte ich noch zurück um westlich von Antalya etwas zu wandern oder zu Radeln, aber der Wetterbericht sagt nichts Gutes, so suche ich einen Campingplatz um paar Tage zu relaxen, zu arbeiten, Wäsche waschen etc.



Ende Türkei Teil 1
Google maps- Karte mit allen Übernachtungen in der Türkei:
https://www.google.com/maps/d/edit?mid=1MMZhYuEZHY5qcf_TErMVH4S4XBqpvck&usp=sharing